
Frauenklinik & Rehabilitations- und Reintegrationabteilung
Uganda Terrewode Women's Community Hospital
in Soroti (Ost-Uganda)
In Uganda, ist die Müttersterblichkeit immer noch sehr hoch und Geburtsverletzungen das schwerwiegendste gynäkologische Problem. Dies motivierte Alice Emasu, ein eigenes Krankenhaus in Soroti zu bauen. Sie wandte sich zur Finanzierung an unsere Dachorganisation „International Fistula Association“. Das im August 2019 eröffnete Fistula Hospital arbeitet nach dem Vorbild von Catherine Hamlin’s Fistula Hospital in Äthiopien (Fistula e.V. unterstützte das Krankenhaus zwischen 2003 und 2019). Bei voller Auslastung kann das Krankenhaus jährlich 600 Frauen mit Geburtsverletzungen behandeln und sie bei der Wiedereingliederung in ihre Gemeinden unterstützen.
„Diese Einrichtung wird ein Zentrum für Frauen in Ostafrika und nicht nur in Uganda sein, da viele von ihnen derzeit nicht für Fistelbehandlungen nach Äthiopien reisen können. Danke TERREWODE!", sagte die Präsidentin des ugandischen Parlaments, Rebecca A. Kadanga bei der Eröffnungsfeier in Soroti.
Dr. Fekade Ayenachew gilt als einer der weltweit führenden Fistelchirurgen. Lange Jahre hat er im Hamlin Fistula Hospital in Addis Abeba in Äthiopien die OP’s geleitet. Er unterstützt die Anfangsphase des Terrewode Fistula Hospitals mit seinem Know How. Jeden Tag kommen neue Patientinnen, jedoch wird in den nächsten Monaten nur mit Dr. Fekade und Dr. Kirija, dem betreuenden Urologen aus der Stadt, operiert werden. Dr. Josephine Namugenyi, die medizinische Direktorin des TWCH, die sich im Moment noch in der Facharztausbildung zur Urologin befindet wird später die Operationen durchführen.
Rehabilitations- und Reintegrationabteilung
Viele Frauen müssen zuerst anderweitig behandelt werden, bevor man an eine Operation denken kann. Häufig wurden die Nerven, die durch das Becken laufen, geschädigt und es kam zu Fuß- und Muskellähmungen.
Die geburtsverletzten Frauen werden langsam und schrittweise in Richtung des chirurgischen Eingriffes vorbereitet.
Nach dem erfolgreichen Verschluss der Fistel benötigen die Frauen Physiotherapie und psychologische Unterstützung. Für die Frauen wird ein auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittenes Rehabilitationsprogramm erstellt.
"Wir sind uns bewusst, dass eine Operation allein nicht ausreicht, um behandelte Frauen und Mädchen von dem Trauma zu heilen, das sie mit einer Geburtsfistel erlitten haben. Daher engagieren wir uns auch für die Verbesserung der postoperativen Versorgung und der sozialen Rehabilitation.
Unser Ansatz zur sozialen Wiedereingliederung umfasst folgende Komponenten:
Kontinuierliche Beratung für die betroffene Frau oder das betroffene Mädchen, ihren Ehemann und ihre Familie.
Individuelle Einschätzung zur Ermittlung des Reintegrationsbedarfs und anschließende Empowerment-Schulung.
Berufsausbildung und Entwicklung unternehmerischer Fähigkeiten für diejenigen, die wirtschaftliche Unterstützung für eine bessere Existenzgrundlage benötigen.
In Soroti gibt es ein spezielles Zentrum für Frauenförderung und wirtschaftliche Selbstständigkeit (WEES), das zweiwöchige Empowerment-Trainingslager durchführt, um Frauen auf der Grundlage ihrer individuellen Bedürfnisse wieder zu integrieren. Darüber hinaus betreiben wir einen feldbasierten Lehrplan, der flexibel auf die Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten ist, die keine langfristige Unterstützung bei der Wiedereingliederung benötigen. Im Großen und Ganzen umfasst unser Programm Ernährungsunterstützung und -erziehung, Beratung, Schulung in Bezug auf berufliche und unternehmerische Fähigkeiten sowie Alphabetisierungserziehung als Schlüsselaspekte sozialer Wiedereingliederungsdienste." Text aus der Website von Terrewode.com
Die kleine, regionale Frauenklinik in Soroti (Ost-Uganda) ist seit Mitte 2019 in Betrieb. Im Rahmen der Fertigstellung des Krankenhauses ergaben sich zeitnah wichtige Bedürfnisse, die wir von Deutschland aus kompetent unterstützen können. OP-Leuchten und chirurgische Instrumente wurden von unseren Spenden finanziert. Es fehlen ein Ambulanzwagen und weiteres medizinisches Equipment. Für die Finanzierung werden Geldspenden benötigt.
Wir von Fistula e.V. sind vom Programm der Organisation, von Engagement, Kompetenz und Zielstrebigkeit der MitarbeiterInnen überzeugt und wollen in Zukunft TERREWODE mitfinanzieren. Wir freuen uns über Ihre Unterstützung!
Die einzigartige Hilfsorganisation TERREWODE in Uganda wurde 1999 von der ugandischen Sozialwissenschaftlerin und Journalistin Alice Emasu in Soroti im Osten des Landes gegründet. Momentan wird ein eigenes Krankenhaus in Soroti gebaut.